Auftrag der Kita

Auftrag der Kindertagesstätte

Unsere  Einrichtung unterliegt dem gesetzlichen Auftrag des KJHG (Kinder- und Jugendhilfe Gesetz) und umfasst die Erziehung, Betreuung und Bildung von Kindern. § 8a KJHG verpflichtet uns zudem dazu Verdachtsmomente auf eine mögliche Kindeswohlgefährdung (Gewaltanzeichen, Missbrauchs-/ Misshandlungsindizien oder Anzeichen von Vernachlässigung) dem zuständigen Jugendamt zu melden. Auch lassen wir uns in bestimmten Fällen von freien Trägern, wie zB. dem Kinderschutzdienst o.ä. beraten. Wir verstehen uns dabei als Familienbegleiter.

Unsere pädagogische Arbeit ist angelehnt an die Bildungs- und Erziehungsempfehlungen für Kindertagesstätten in Rheinland-Pfalz.

Unser Bildungsverständnis

Kinder müssen aktiv ihren Alltag und ihre Bildungsprozesse mitgestalten können. Sie haben das Recht sich zu beteiligen, ihre Meinung zu sagen und sagen zu dürfen, sowie ihre physischen und psychischen Bedürfnisse kennen zu lernen und zu äußern. Selbstbestimmung, Mitbestimmung und Mitverantwortung sind Grundprinzipien, wenn es um Beteiligung geht. Durch gelebte Partizipation werden Kinder, entsprechend ihrem Entwicklungsstand, an allen sie betreffenden Angelegenheiten beteiligt.


Haltung der pädagogischen Fachkräfte

Von Trägerseite her, ist die Beteiligung der Mitarbeitenden als Grundlage eines wertschätzenden, zufriedenen Miteinanders anzusehen. Der regelmäßige Austausch, die Beteiligung an Entwicklungen, Entscheidungen, demokratische Umgangsformen sowie die Mitsprache an einrichtungsrelevanten Themen, ist Voraussetzung für eine gute Zusammenarbeit.


Erziehungspartnerschaft, Beteiligung für Kinder, Eltern und Mitarbeitende (Partizipation)

Mit Inkrafttreten des Bundeskinderschutzgesetzes sind die Kindertagesstätten gefordert, konzeptionell Beteiligungsverfahren für Kinder zu verankern und umzusetzen. Die Rechte der Kinder sind sicher zu stellen. Dabei setzt die Beteiligung an der Lebenswelt der Kinder an und gibt Raum für eigenverantwortliche Gestaltung. Die Kinder bekommen kontinuierlich die Möglichkeit, Situationen und Lernwege selbst zu gestalten und zu finden. Somit erlangen die Kinder wichtige Kern-Kompetenzen und die Befähigung, Situationen, in denen Grenzverletzung stattfindet, zu erkennen und zu benennen. Wir als Fachkräfte sind für die Umsetzung dieser methodischen, didaktischen Kompetenzen verantwortlich.

 

Verlässliche und klare Beteiligungsformen sind jedoch nicht nur für die Kinder, sondern auch für die Eltern und Mitarbeitenden in der Kita zu etablieren. Die Beteiligung in Alltagsfragen, an der Erstellung und Weiterentwicklung von Regeln, dem Aufbau von Beteiligungsgremien, dem gemeinsamen entwickeln und implementieren eines Beschwerdemanagements, sind nicht nur Umsetzungsbeispiele in der Arbeit mit den Kindern, sondern auch in der Zusammenarbeit der pädagogischen Fachkräfte mit den Eltern bzw. untereinander.

 

Die Eltern sind, gemäß § 22a SGB VIII, in wesentlichen Angelegenheiten der Erziehung und Bildung und Betreuung zu beteiligen. Die Zusammenarbeit mit Eltern und deren Beteiligung am pädagogischen Geschehen, trägt zum Wohl der Kinder bei. Teilhabe und Mitwirkung der Eltern sind unverzichtbare Bestandteile der Qualitätsentwicklung. Ein regelmäßiger Austausch, Beteiligungsgremien, Befragungen, gemeinsame Planungen für Veranstaltungen etc. sind Beispiele einer kontinuierlichen Beteiligung von Eltern im Alltag einer Kita.


Religionspädagogische Inhalte

Rechtliche Grundlagen ist die UN- Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen von 1989

 

Artikel 14: Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit

(1) Die Vertragsstaaten achten das Recht des Kindes auf Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit.

(2) Die Vertragsstaaten achten die Rechte und Pflichten der Eltern und gegebenenfalls des Vormunds, das Kind bei der Ausübung dieses Rechts in einer seiner Entwicklung entsprechenden Weise zu leiten.

(3) Die Freiheit, seine Religion oder Weltanschauung zu bekunden, darf nur den gesetzlich vorgesehenen Einschränkungen unterworfen werden, die zum Schutz der öffentlichen Sicherheit, Ordnung, Gesundheit oder Sittlichkeit oder der Grundrechte und -freiheiten anderer erforderlich sind.

 

Als Christen leben wir in der Gewissheit, von Gott geliebt, angenommen, mit Gaben ausgestattet und unendlich wertvoll zu sein.

 

Religiöse Bildung von Anfang an geschieht durch die Art des Umgangs miteinander und spiegelt sich in Kultur und Atmosphäre der Einrichtung wider.

Kinder sollen sich in unserer Kita unbedingt angenommen fühlen und im achtsamen Umgang miteinander Verlässlichkeit, Vertrauen, Geborgenheit, Gemeinschaft, Zusammengehörigkeit, Wertschätzung und Ermutigung erfahren. Sie können so zu starken Persönlichkeiten heranwachsen.

 

Die Beziehung zu Gott und der Umgang mit unseren Mitmenschen stehen im Mittelpunkt des christlichen Glaubens. Beziehungen zu Kindern und Erwachsenen sowie verlässliche Bindungen sind für Kinder von grundlegender Bedeutung. Im religiösen Sinne kann eine solche Beziehung auch auf übermenschlicher Ebene zu Gott entwickelt werden und wachsen.


Als Christen leben wir frei und selbstbestimmt und nehmen Verantwortung für die Welt wahr. Wertschätzung und Solidarität, Vertrauen und Achtung vor der gesamten Schöpfung leiten uns. Die Werte (z.B. Freiheit, Nächstenliebe, Toleranz, Frieden, Gerechtigkeit, Zuversicht, Hoffnung, Vergebung, Neuanfang, ...) sind in der Kita erlebbar und begründen sich in der Botschaft Jesu.

 

Für das Zusammenleben in der Kita-Gemeinschaft spielen der Umgang mit Konflikten, Regeln, Grenzen und Fehlern eine wichtige Rolle. Friedens- und Konfliktfähigkeit werden gefördert. In all diesen Zusammenhängen sind christliche Werte für uns leitend.

 

Das Zusammenleben mit Menschen unterschiedlicher kultureller und religiöser Herkunft wird in unserer Kita als selbstverständlich und bereichernd erlebt und entsprechend wertgeschätzt.

 

 

Religionspädagogische Verortung 

 

„Evangelische Kindertagesstätten sind Orte religiöser Bildung. Träger und pädagogische Fachkräfte unterstützen Kinder bei der Wahrnehmung von und bei der Auseinandersetzung mit christlicher und nicht-christlicher Religion. Dies kann nur durch ein achtungsvolles Miteinander sowie interreligiöses und interkulturelles Lernen gelingen.“

(Auszug aus der Resolution der Landessynode der Evangelischen Kirche der Pfalz, November 2016)

 

 

Interaktion mit Kindern:

 

Religiöse Bildung ist in den Tages- und /oder Wochenablauf eingebunden.

Indem pädagogische Fachkräfte von ihrem Glauben erzählen, können Kinder erfahren, woraus sie Kraft und Lebensmut schöpfen und was ihnen im Leben Halt gibt. Religion in diesem Sinne ist Hilfe zur Weltdeutung, zur Orientierung, Hilfe zur Lebensbewältigung.

Hintergründe und Inhalte werden den Kindern entwicklungsgemäß erklärt.

Religiöse Bildung findet alltagsintegriert statt, christliche Lieder und Gebete sind in den Tagesablauf eingebunden.

 

Kindern wird ermöglicht:

·       den evangelischen Glauben mit seinen Ritualen, Symbolen, Festen und Bräuchen kennen zu lernen

·       ihre eigene kulturelle und religiöse Eingebundenheit wahr zu nehmen

·       ein Interesse an verschiedenen Kulturen und Religionen zu entfalten

·       ein kulturelles und religiöses Bewusstsein zu entwickeln

·       Gemeinsamkeiten und Unterschiede wahrzunehmen und diese als Bestandteil unserer Gesellschaft zu sehen

 

o    Wir feiern gemeinsam Gottesdienst

o    Wir beten

o    Wir segnen

o    Wir singen christliche Lieder

o    Wir erzählen biblische Geschichten

o    Wir feiern die Feste im christlichen Jahreskreis

 

Wir achten bei christlichen Ritualen auf die Rolle der nicht-christlichen Kinder, sind sensibel für ihre Wahrnehmungen und greifen ihre Fragen auf.

 

Die Erziehungspartnerschaft mit den Eltern umfasst auch die religionspädagogische Arbeit und die interkulturelle und interreligiöse Bildung. Religiöse Fragestellungen und Themen werden in das Gespräch mit den Eltern einbezogen. Wir bringen Eltern Interesse an ihrer Familienkultur und Familienreligion entgegen und möchten die Erziehungspartnerschaft mit Eltern auf Augenhöhe leben. Wir möchten Eltern vermitteln, wie bedeutsam die Auseinandersetzung mit Vielfalt für das kindliche Lernen ist. Wir laden Eltern dazu ein, sich mit ihrer Kultur, Sprache(n) und Religion in unserer Einrichtung einzubringen.


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